Bildung mutig denken und agil gestalten

Dr. phil. Flora Nieß
denkt, entwickelt und begleitet kreative, zukunftsfähige Strategien für Innovationsprozesse. Ihre Ansätze und Erfahrungen gibt sie auch in Vorträgen und Workshops weiter. Dabei nutzt sie Synergien zwischen Disziplinen und zwischen Theorie und Praxis und verbindet das Verständnis sowohl historischer als auch aktueller gesellschaftlicher Diskurse, um neue Denkansätze und Handlungskonzepte entstehen zu lassen.
Wenn Bildung auf das Leben vorbereitet, müssen wir uns in deren Gestaltung immer fragen, welches Leben wir leben (wollen).
Den vier Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts – Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken – sollten wir noch ein K für „Konnektivität“ hinzufügen.
In einer Welt ständiger Veränderung, immenser Komplexität und produktiver Unsicherheit brauchen wir Kreativität, Freude an kollaborativen Prozessen und am Experiment um handlungsfähig zu sein. Wir müssen Veränderung als zeitgemäßes Prinzip erkennen und aktiv gestalten. Dabei rückt die kreative Zusammenarbeit in multidisziplinären Teams, ebenso wie das Denken und Arbeiten im Netzwerk in den Vordergrund. Es braucht Neugier und Lernfreude um neue Wissensfelder zu erschließen und Verknüpfungen zwischen diesen Feldern entstehen zu lassen.
Den vier Kernkompetenzen des 21. Jahrhunderts – Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken – sollten wir noch ein K für „Konnektivität“ hinzufügen.
Flora Nieß ist selbst begeisterte Neulernerin und -denkerin. Sie hat an Universitäten im In- und Ausland Europawissenschaften, Philosophie, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft studiert und zu Kunsttheorie an der Schnittstelle zur Naturwissenschaft gearbeitet. Das Lernen und Arbeiten im Netzwerk hat sie schließlich zur intensiven Auseinandersetzung mit der Herangehensweise agiler Organisationsstrukturen geführt.

Als Teil des Leitungsteams der Akademie Biberkor begleitet Flora Nieß unter anderem die konzeptuelle Arbeit am „Neuen Referendariat“, das sich auch als Thinktank „neue Bildung“ versteht.
Das Ausbildungsprogramm befähigt Lehrer*innen, Gestalter*innen zukunftsfähiger Schule zu sein. In einer Wissensgesellschaft bleiben wir handlungsfähig durch die Qualität unserer Bildung und die Möglichkeiten des Lernens. Dabei haben sich die Anforderungen und Gegebenheiten in einer vernetzten, digitalisierten Welt grundlegend verändert. Darauf müssen Bildungsangebote reagieren.
Ein gelingender Umgang mit Komplexität und ständiger Veränderung braucht Neugier, Spielfreude und Reflexionsfähigkeit ebenso wie die Disziplin, der Idee immer wieder eine klare Form zu geben – alles das finden wir in künstlerischer Denk- und Arbeitsweise.
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„Künstlerisches Denken und Arbeiten“ unterstützt die nachhaltige Gestaltung von Innovationsprozessen. Die Beschäftigung mit und in der Kunst verlangt einen produktiven Umgang mit Vielschichtigkeit, Ambiguität und komplexen Zusammenhängen. Dafür braucht es Spielfreude ebenso wie die Disziplin, der Idee eine klare Form zu geben. In künstlerisch-kreativen Arbeitsweisen wird deutlich, dass Neues zwischen Poesie und Struktur entsteht. Auch kollaborative Arbeitsweisen werden vorweg genommen. Künstlerische Arbeit verlangt den ständigen Austausch mit Diskursen ebenso wie mit Material/ Vorbedingungen/ Gegebenheiten.
Aus dieser Erkenntnis heraus entstand 2017 der Thinktank „Future in Mind“, ein experimenteller (Denk-)raum, in dem mit Herangehensweisen aus der Kunst und einem agilen Mindset auf gesellschaftliche Innovationen geblickt wurde. So entstanden Kunstausstellungskonzepte oder beispielsweise eine Beteiligung an der Kunstaktion „Meeting Democracy“ im Rahmen der Documenta 14.